wurde unser langjähriges Verbandsmitglied Gerfried Sperl beim Fest des Branchenmagazins "Journalist:in" am 17. Mai 2022 am Küniglberg geehrt.
Sperl legte in seiner Dankesrede ein Manifest für den Journalismus vor:
Der 1. Punkt
Soziale Medien aber auch ein Teil des Boulevards haben es geschafft, die Gemeinheiten der Stammtische, die Rechtsbrüche und Eingriffe in die Privatsphäre zu globalisieren. Der österreichische Presserat muss daher in die Richtung eines Mediengerichts mit Sanktionen möglichst breit gestärkt werden. In seiner bisherigen Form ist der Presserat zu schwach.
Der zweite Punkt
Print- und Online werden in ihrer objektiven Informationsrolle und in ihrer Kommentarfunktion nicht nur von rücksichtslosen Konzernen und deren Anwälten bedroht, sondern auch zunehmend durch die ökonimische und politische Absicht mancher Verleger. Sie brauchen deswegen besonders klare Verantwortlichkeiten: zum Beispiel die klare Trennung von Geschäftsführung und Chefredaktion sowie eine öffentlich kommunizierte Definition der Herausgeberschaft.
Mein dritter Punkt
Das Volumen der Inserate von Parteien, Regierungen, Konzernen oder staatsnahen Betrieben soll einer Deckelung unterliegen. Sie müsste alle zwei Jahre von Neuem festgelegt werden. Die Preisgestaltung richtet sich nach der Zahl der überprüfbaren Abonnements – auch auf dem Online-Sektor.
Viertens
Der Einsatz von Algorithmen anstatt bewährter JournalistInnen zur Festlegung der nachrichtlichen Reihenfolge in den Online-Medien muss untersagt werden.
Der fünfte Punkt
VerfasserInnen von Leserbriefen und User-Texten müssen den Redaktionen überprüfbar bekannt sein, Vergehen kommen vor den Presserat.
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