Trauer um Prof. Dr. Franz Pospisil
Prof. Dr. Franz Pospisil war eine markante, stark prägende Persönlichkeit. 1934 in Wien geboren, maturierte er bei den Schotten, mit dem Lehramt für Latein und Deutsch schloss er sein Studium an der Universität Wien ab. Als junger Mann erlebte er das rege religiöse Leben, das durch Pater Leppich geprägt war, einem charismatischen Jesuiten, der auf LKW-Plattformen vor tausenden Jugendlichen predigte. Dazu kam die Verankerung in der Pfadfinderbewegung, in der Vater Pospisil, von Beruf Horterzieher, sogar als Bundesfeldmeister wirkte. Damals entstanden viele neue Pfadfindergruppen. Die ganz große Erfolgsgeschichte von Vater und Sohn Pospisil war das Jamboree (Weltpfadfindertreffen) 1951 in Bad Ischl mit über 15.000 Teilnehmern aus aller Welt. Auch im Schuldienst am Theresianum förderte Dr. Franz Pospisil sportliche und gemeinschaftliche Aktionen.
Ein Leben mit der Jugend und für sie. Und für Kirche und Journalismus. Dr. Franz Pospisil war Chefredakteur von Pfadfinderzeitschriften wie „Jugend am Lagerfeuer“ und „Joy“, arbeitete bei der „Bildpost“ mit, als unser genau vor einem Jahr an Corona verstorbenes Verbandsmitglied Dr. Martin Riedlinger Chefredakteur dieser katholischen Wochenzeitung mit einer Auflage von mehreren hunderttausend Exemplaren war. Franz Pospisil arbeitete auch für die RAI, er war Herausgeber des Informationsblattes „Senfkorn" und war im Rahmen der Katholischen Medien Akademie tätig. Dazu kam eine reiche Vortragstätigkeit in Pfarren mit dem Schwerpunkt Moderne Literatur.
Pfadfinder in aller Welt kennen in ihren Erprobungen die Bodenzeichen. Eines davon trifft ganz besonders auf Prof. Dr. Franz Pospisil zu: Es zeigt einen Kreis mit einem Punkt in der Mitte und bedeutet: „Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen.“
Helmut Jahn, Freund und Wegbegleiter seit den ersten Septembertagen des Jahres 1962
Foto: privat