Wer war Franz von Sales?
Geboren 1567 in Savoyen in Frankreich, war für den jungen Adeligen eine weltliche Karriere vorgesehen. Er bekam eine ausgezeichnete Ausbildung bei den Jesuiten in Paris und studierte anschließend Jus. Aber der junge Mann schlitterte in eine Glaubenskrise und Theologie. Gegen den Willen seines Vaters wurde er schließlich Priester.
Er war rasch mit der Reformation konfrontiert: Denn zunächst arbeitete Franz von Sales im calvinistischen Chablais südlich des Genfer Sees. Weil die Gläubigen seine Predigten nicht hören konnten, druckte er sie auf Flugblätter und befestigte sie an Bäumen, Häusern und Toren. Nach vier Jahren hatte er so mit den richtigen Worten die Gegend rekatholisiert.
Begeisternder Prediger, einfühlsamer Seelsorger
Ab 1602 reformierte Franz von Sales als Bischof von Genf die Klöster und den Klerus, organisierte den Religionsunterricht für Kinder und Erwachsene und besuchte alle Pfarren. Er predigte nicht nur besonders gut, er war auch ein einfühlsamer Seelsorger, der persönlich überzeugend seinen Glauben lebte. So kümmerte er sich rührend um einen gehörlosen Jugendlichen.
1610 gründete der Bischof zusammen mit Johanna Franziska von Chantal den "Orden von der Heimsuchung Mariens". Die "Salesianerinnen" verbinden Kontemplation und Gebet mit tätiger Nächstenliebe.
International bekannt wurde Franz von Sales mit seinem Buch "Anleitung zum frommen Leben". Die "Philotea" zählt bis heute zu den wichtigsten Bestsellern der christlichen Weltliteratur.
Seit 1923 Schutzpatron der Schriftsteller und Journalisten
Franz von Sales war als herausragender Jurist und Diplomat mit Aufgaben betraut, die ihn bis zum königlichen Hof brachten. Nach einer seiner Reisen verstarb er 1622.
1665 wurde Franz von Sales heiliggesprochen und 1877 zum Kirchenlehrer erhoben. Seit 1923 ist er der Schutzpatron der Schriftsteller und Journalisten. Sein Gedenktag ist am 24. Jänner.
Und was kann uns Franz von Sales heute noch sagen? Folgender Rat ist auch 400 Jahre nach seinem Tod hilfreich: "Wir müssen mit allen geduldig sein, am geduldigsten aber mit uns selbst."
Sophie Lauringer